Kreatives Schreiben

Gedichte und packende Geschichten!


Schulbeginn – Gedicht Nummer 2

27. Februar 2013 von Carmen

 

Das lange Zuhören im Unterricht,
das ewige Bangen vor einer Klassenarbeit-
vorbei ist es noch nicht,
doch etwas ändert sich.

Die Stimme, der man zuhört, wird eine andere sein.
Jeder Test wird schwerer
und es ist nicht nur der Schein.
Es liegt auch nicht am Lehrer,
sondern es ist der alltägliche Schulwahnsinn,
dem auch ich manchmal unterlegen bin.

Doch nichts destotrotz
erleichtern zahlreiche Festivitäten und Angebote den Schulalltag,
sodass diesen deshalb fast jeder ertragen mag.

Sarah Malinowski, Kl.7.3 Februar 2013


Schulbeginn an der Tagore-Schule

20. Februar 2013 von Carmen

 

Ich blicke ­zurück – endlich ist die Grundschule vorbei!!!
Ich gehe gerne aufs Gymnasium, mit Freude und Glückseligkeit,
aber erst einmal habe ich jetzt sechs Wochen frei,
hoffe aber, dass ich bleib, für lange Zeit mit viel Gesundheit!

Der Tag ist da,
ich freu mich ja,
doch auf dem Weg dahin,
kommt mir irgendetwas in den Sinn.

Doch durch die guten Lehrer
wird es nicht schwer,
eigentlich ist es ja leicht,
aber dennoch manch einer,
seine Grenze erreicht.

Die Probezeit ist jetzt vorbei,
jetzt heißt es, es ist vorbei.
Die Zeit der Eingewöhnung,
ich bin mit großem Eifer dabei,
Die Schule ist voller Geborgenheit!

von Leyla Shanab 7.1, 13.02.2013


Abschied

Im Inneren der Astrofly,

Ein letzter Blick zurück,

Das Herz erfüllt voll Trauer und Glück

183 Tage sind nun vorbei

Das Herz des Tagorianers so schwer wie Blei

Der Funkenregen hüllt dich ein,

Nun kehrst du wieder Heim.

Nie vergessen wirst du die letzte Nacht,

Die du auf Erden verbracht.

 

~ Sarah ~


Es war der 31. Dezember in Marzahn und eine dünne Schneedecke hatte sich über den Schulhof der Tagore-Schule gelegt. Obwohl draußen Minusgrade herrschten, befand ich mich mit meinen Freunden auf einem Spaziergang. Noch immer wartete ich ungeduldig darauf, dass sie mich aufklären würden, wohin wir gingen.  Sie waren eine Stunde  vor Mitternacht in mein geliehenes Zimmer gekommen und hatten mir ohne Vorwarnung eine Augenbinde angelegt. Zum Glück hatte ich schon zuvor meine Koffer gepackt und zur Astrofly getragen, ansonsten wäre ich sicherlich gegen mindestens einen gelaufen.  „ Wo bringt ihr mich hin?“, fragte ich erneut und dachte inzwischen sogar an die Geschichten in meinen  Kinderbüchern, in denen Außerirdische unschuldige Tagorianer entführten. „Ich muss doch bald losfliegen!“, erklärte ich panisch. „Gaaaaanz ruhig, Luigi“, meint die Redet-Ohne-Punkt-und-Komma-Tasche lässig und hielt mich davon  ab, meine Hände zur Augenbinde zu führen. „Es ist eine Überraschung“, meinte das Eichhörnchen in verschwörerischem Ton und ich hörte den Bücherwurm leise lachen. „Er läuft zu langsam…“, murrte nun eine mir vetraute Stimme, die ich dem Teufelchen zuordnete. Es waren ancheinend alle hier! Endlich, nach mindestens einer Stunde Fußmarsch hatten wir unser Ziel erreicht. „So, nun kannst du die Augen wieder öffnen!“, erlöste mich die Redet-ohne-Punkt-und-Komma-Tasche und zog mir das Tuch wieder von den Augen.  „Wo sind wir?“, fragte ich meine Freunde, während sich meine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen versuchten. „Wir sind“, erklärte der Bücherwurm, „auf dem Ahrensfelder Berg“ „Ja!“, stimmte die Tasche ihm sofort zu und ergänzte „Wir dachten, das hier der beste Ort wäre, um deine Abschiedsfeier zu veranstalten.“ Hätte ich Augenbrauen gehabt, hätte ich, so wie die Menschen es in solchen Situationen zu tun pflegen, eine hochgezogen. „Naja“, tat ich meine Zweifel kund, „sicher ist die Aussicht schön….aber es ist dunkel und viel habe ich von ihr nicht.“ „Sag ich doch, dass er kein Silvester kennt.“, meinte der Gärtner zum Eichhörnchen. „Ist ja gut!“, gab Tanja ihm Recht und begann zu erzählen: „Luigi, es ist so dass…“

Tanja das dichtende Eichhörnchen erzählte sowohl mit Freude, als auch mit einem Hauch Trauer, dass es vor kurzem eine Wohnung mit besserer Lage gefunden hatte, welche sich auf diesem Berg befand. „Du musst wissen, dass es auf dem Schulhof häufig laut ist… außerdem ist das Laub der Bäume nicht so dicht – mir fehlt manchmal schon die Privatsphäre!“, erklärte sie und beschrieb ihre neue Heimat, in die sie in den Ferien umsiedeln wollte: „Die Bäume hier sind viel älter und ich wollte schon immer eine Altbauwohnung! Außerdem sind die Nachbarn sehr nett, Lärm gibt es hier nur selten.“

Nachdem ich dem Eichhörnchen gratuliert hatte und ihm viel Glück für die Zukunft gewünscht hatte, redeten wir noch über das letzte vergangene Halbjahr. Heute war der Tag, an dem mein Austausch endete und es schien so, als wäre ich nicht der Einzige, dem das nicht gefiel. Die Redet-ohne-Punkt-und-Komma-Tasche wollte sich nicht mehr von meinem Arm lösen und auch der Bücherwurm hatte seine Position auf meiner Schulter nicht aufgeben wollen. Tanja und das Teufelchen flankierten mich und waren ungewöhnlich nah herangerückt. „Ich werde euch vermissen“, gab ich schließlich zu und freute mich über die „Ich  dich auch’s“, die als Antwort kamen. Dann folgte eine kurze Stille, in der ich das Beisammensein mit meinen neugewonnenen Freunden genoss. „10“, unterbrach das Teufelchen plötzlich die Stille. „9“, sagte das Eichhörnchen nun und „8“ ergänzte der Bücherwurm. „7“, flüsterte die Redet-Ohne-Punkt-und-Komma-Tasche und fuhr sogleich mit der „6“ fort. Das wurde ein Countdown! Aber so ein Countdown erklang doch nur, wenn eine größere Rakete von der Erde aus startete?!  Erschrocken sah ich auf die Uhr des Gärtners, die er immer bei sich trug und stellte fest, dass es fast Mitternacht war! Ich musste los! „3“, schluchzte die Tasche nun. Mit flinken Handbewegungen zog ich meinen Multifunktionsschlüssel hervor und gab den Befehl „Autopilot“ ein und drückte die Taste für „zu Standort fliegen“. In wenigen Minuten würde die Astrofly3000 hier landen, sodass ich meinen Heimweg antreten konnte. „0!“, riefen plötzlich meine Freunde zusammen. Von einem Moment zum anderen füllte sich der dunkelgraue Winterhimmel mit bunten Farben. Funkelnde Lichter in leuchtendem Rot, Grün oder Blau malten Muster wie Blumen und Sterne in die Luft. War das schön! „Ist das für mich?“, fragte ich ehrfürchtig und musste die Frage lauter Stellen, da das Knallen der gezündeten  Wunderdinger meine Stimme dämpfte. „Das ist Silvester“, erklärte der Bücherwurm, „Wir dachten, dass das eine schöne Abschiedserfahrung sei und du von deinem Raumschiff sicher eine schöne Aussicht hättest.“ „Ihr seid die Besten!“, rief ich lauter als nötig und umarmte alle, ja sogar den Gärtner. Ein mechanisches Surren kündigte die Landung der  Astrofly an, die nur einen kurzen Augenblick später in der Nähe landete.  „Mach’s gut!“, verabschiedete sich das Eichhörnchen und mit einem „Lebe wohl!“ kletterte der Bücherwurm von meiner Schulter herunter und gesellte sich zum Gärtner. Dieser nahm mit einem kurzen Nicken Abschied von mir. Die Redet-ohne-Punkt-und-Komma-Tasche, die noch immer an meinem Arm hing sagte jedoch, ganz entgegen ihrer Gewohnheit nichts. Daher ergriff ich das Wort und meinte an sie gewandt: „Die Zeit mit euch war wirklich schön und ich werde sie bestimmt nicht vergessen! Und obwohl ein Teil von mir gar nicht mehr von hier fort will, sagt der andere Teil in mir, dass meine Familie in Tagoria auf mich wartet.“  „Nun komm schon!“, forderte das Teufelchen sie auf und streckte seine Hand nach ihr aus. Doch die sonst so feine Tasche schnappte nach dessen Hand! „Was soll denn das?!“, fluchte der Angegriffene. „Du kannst doch nicht einfach den Gärtner…“, begann ich und starrte nur in große mit Tränen gefüllte Augen.  „Luigi?“, fragte die Redet-ohne-Punkt-und-Komma-Tasche mit zarter Stimme, „ich will nicht, dass du gehst! Du bist einer der wenigen, die meinen Gerüchten und – ich geb’s ja zu- nicht immer sehr kurzen Monologen zuhört. Kannst du nicht noch ein wenig hierbleiben?“ Als ich den Kopf schüttelte, strich sie sich schnell die Tränen aus den Augen und meinte mit ernster Miene: „Dann muss ich es eben tun. Luigi, ich komme mit!“ „Was?“, sagten vier Leute gleichzeitig. „Ein Plappermaul weniger auf der Erde…“, kommentierte das Teufelchen leise und erntete damit böse Blicke. „Also…“, begann ich, „wenn du willst, kannst du gerne mitkommen! Ich würde mich sogar sehr freuen! Allerdings muss ich jetzt los. Wenn du also mitwillst, dann hast du keine Zeit mehr zu packen.“ Lautes Gelächter drang nun aus der Redet-ohne-Punkt-und-Komma-Tasche:„Was wäre ich für eine Tasche, wenn ich nicht alle meine Sachen mit mir herumtragen würde? Wenn das alles war, können wir meinetwegen los.“ Gemeinsam verabschiedeten wir uns von unseren Freunden und flogen dann mit der Astrofly in den mit bunten Mustern besprenkelten Himmel nach Hause. Nach Tagoria.

Später, in der Nähe des Ahrensfelder Berges, fand das dichtende Eichhörnchen Tanja einen Seelenverwandten, der zwar nicht dichtete, dafür aber hervorragend  Lesen konnte. Die beiden wurden schnell Freunde und sollten nach dem Winter noch mehr werden. In der Tagore-Schule sah der Bücherwurm, der bis heute Klausuren, Tests und Leistungskontrollen kontrolliert, wie das Teufelchen die Zeit genoss. Es ging seinen gewöhnlichen Pflichten nach und lauschte des Öfteren der Stille. Zu der Zeit, als die Redet-ohne-Punkt-und-Komma-Tasche noch ihr zu Hause in der Schule hatte, war nur selten solch eine Ruhe zu vernehmen. An den Tagorianer dachte er inzwischen kaum noch. Doch kurz bevor der ungewöhnliche Austauschschüler ganz in Vergessenheit geraten konnte, ließ der Gärtner ihm eine große Ehre zuteil werden – er nannte die Palme, die trotz schlechter Prognosen den harten Winter überleben sollte – Luigi. Die Pflanze schien sich über den Namen zu freuen, denn immer wenn etwas Wind über den Schulhof strich, kam es dem Gärtner so vor, als würde sie ihm freundlich zunicken.

 

~ von CUC ~


5. Episode der Tagorianischen Sagenwelt

13. Dezember 2012 von gesine

 

 

 

 

~Silberstern~

 

 

 

 

 

 

 

 


4. Episode der Tagorianischen Sagenwelt

29. November 2012 von Carmen

 

4. Episode der Tagorianischen Sagenwelt
Halloween

Seit ich vor einigen Monaten auf der Erde gelandet war, hatte ich viele Erfahrungen gesammelt, die ich auf Tagoria, meinem Heimatplaneten, niemals hätte sammeln können. Allein schon so etwas wie ein Sportfest hätte kein Tagorianer gutgeheißen. Und heute würde ich zum ersten Mal in meinem Leben an Halloween teilnehmen. Zusammen mit meinen neuen Freunden der RedetOhnePunktundKomma-Tasche, dem dichtenden Eichhörnchen Tanja und Wurmi, dem fleißigen Bücherwurm, hatte ich mir ein Kostüm beschaffen können. Ein großes weißes Laken verhüllte meinen gesamten Körper und lediglich die Antennen, wegen denen ich zwei Löcher mehr ins Tuch hatte schneiden müssen, verrieten mich. Die Kostüme meiner Freunde waren weitaus aufwendiger, doch das schrieb ich ihrer langjährigen Erfahrung zu. Wurmi, zum Beispiel, hatte sich irgendwie schwarze Lederschwingen am Rücken befestigt, die bei jeder seiner Bewegungen wippten. Die verdächtig spitz aussehenden Eckzähne in seinem Mund waren auch neu – er ging als Vampir! Die RedetOhnePunktundKomma-Tasche bot einen schockierenden Anblick. Statt ihrer sonst so edlen Erscheinung, wirkte sie heute eher abschreckend und unheimlich. Das T-Shirt, welches sie trug, zeigte einen großen Totenschädel und an ihren Reißverschlüssen glaubte ich Blut erkennen zu können. Ihrem Blick aus den tiefschwarz umrandeten Augen konnte ich nicht sehr lange standhalten. Auch wenn Wurmi und die Tasche anders als sonst aussahen, konnte man sie doch wiedererkennen. Die größte Veränderung hatte jedoch Tanja vollzogen. Ihr rostrotes Fell hatte sie mitternachtsschwarz gefärbt und fledermausähnliche ebenso schwarze Membranen zogen sich von ihren Vorderpfoten bis zu ihrem Rückens. „Ich bin ein Flederhörnchen!“, verkündete sie stolz und antwortete auf meinen besorgten Blick: „Keine Sorge, Luigi, die Farbe geht schnell wieder raus.“ Fröhlich suchten wir unsere Sammelkörbe, die wir mit zur Süßigkeiten-Safari nehmen wollten, und machten uns auf den Weg zum blauen Schultor. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie aufgeregt ich war! Heute, am 31. Oktober würde man mir, nur, weil ich eine Verkleidung trug, Süßigkeiten schenken! Und da die Schulleitung mir aus gesundheitlichen Gründen nur begrenzt Naschereien zur Verfügung stellte, hatte ich nicht vor, mir diese Gelegenheit entgehen zu lassen. Eine kleine rote Gestalt erwartete uns mit verschränkten Armen am Ausgang und stellte sich uns in den Weg. Das war doch der Gärtner?

~~~
Ich sah die vier schon von weitem in ihren albernen Verkleidungen am Eingangstor der Schule stehen. Dieser Brauch des Verkleidens und des Süßigkeitenschnorrens war mir völlig fremd. Nur weil mich die Schulleitung darauf hingewiesen hatte, dass ich keine neuen Pflanzenkübel bekam, wenn ich nicht eine Gruppe von Schülern an diesem Abend beaufsichtigen würde, hatte ich mich hier eingefunden und schlurfte missmutigen Schrittes auf die Gruppe zu.

~~~

Erschrocken stellte ich fest, dass die rote Gestalt des Gärtners keine Verkleidung trug. „Lasst es uns schnell hinter uns bringen“, murmelte er grimmig und folgte uns daraufhin in geringem Abstand, wobei er ab und zu einen Laut der Verstimmung ausstieß. Auf dem Weg zum ersten Haus sah ich viele andere Kinder und auch Jugendliche, die in Kostüme gehüllt durch die Straßen schlenderten. „Luigi?“, begann die RedetOhnePunktundKomma-Tasche, „wusstest du eigentlich, dass es immer besser ist, sich ein möglichst hohes Haus auszusuchen? Da wohnen nämlich viele Menschen! Und wo viele Menschen sind….“ „…sind viele Süßigkeiten“, schlussfolgerte ich. Sie nickte und erklärte mir noch viele andere Regeln, die wichtig für den Erfolg unserer Tour sein würden. Tanja probte derweil die Sprüche, die wir aufsagen sollten, sobald jemand uns eine Tür öffnen würde. Als wir schließlich vor dem ersten Ziel, einem Sechsgeschosser, standen, hätte ich vor Aufregung platzen können. „Könnte jemand bitte klingeln?“, fragte Wurmi, der aufgrund der Anatomie seines Körpers keine Arme besaß. Sofort ergriff ich die Chance und erzeugte einen schrillen Ton, als ich den Knopf an der Tür drückte. Ein hübsches Frauengesicht erschien in der Tür uns sogleich begann Tanja einen Spruch aufzusagen: „Wer klingelt so spät bei Nacht und Wind? Wer hofft, dass er bei Euch etwas find‘? Dass sind wir fünf Nachtgestalten, gebt uns Süßes und wir lassen Gnade walten!“ Gespannt hielt ich den Atem an. War das nicht ein wenig zu fordernd gewesen? Hilfesuchend blickte ich zur Tasche, die mir ein Daumen-hoch-Zeichen gab. Tanja blickte hingegen unbeirrt und mit großen Augen das Frauengesicht an. „Natürlich. Sehr gerne!“, erwiderte unser Opfer und brachte eine riesige Schüssel mit Bonbons, Gummibärchentüten und anderen Naschkram zu uns. „Nehmt euch jeder eine Handvoll“, meinte sie und bot zuerst Tanja, die den Spruch aufgesagt hatte, etwas an. Nach Tanja kam die Tasche und anschließend ich an die Reihe. Wurmi hatte mir freundlicherweise den Vortritt gelassen und stand nun unschlüssig vor der dargebotenen Schale. „Wären Sie wohl so freundlich…“, begann er und deutete mit seinem Kopf auf die Stelle, an der seine Arme hätten sein müssen. Lächelnd kam die Frau seinem Wunsch nach und füllte ihm eine ganz besonders große Hand in seinen Süßigkeitenkorb. „Können wir dann endlich weiter?“, murrte der Gärtner im Hintergrund und war schon fast in der nächsten Etage, als ihn die Frau wieder zurückrief. „Na, du hast aber ein hübsches Kostüm!“, lobte sie ihn und winkte ihn zu sich.
~~~

Was dachte sich diese Frau eigentlich? Ich sah bei weitem nicht so albern aus wie diese närrischen Kinder, die weltfremde Leute in Form von lustigen Sprüchen bedrohten. Doch bevor ich meine Meinung kundtun konnte, hatte sie mir bereits eine Handvoll Süßkram in meinen Kürbiskorb, den die Kinder für mich geschnitzt hatten, gefüllt. Mir blieben die Worte im Hals stecken.

~~~

Während die Frau dem Gärtner, den sie fälschlicherweise für ein verkleidetes Kind hielt, Süßigkeiten gab, kicherten wir Anderen still vor uns hin. Das Teufelchen war doch gar nicht verkleidet! „Ein wenig unfair ist es doch“, flüsterte die RedetOhnePunktundKomma-Tasche, die für ihre Verkleidung viel Zeit hatte aufbringen müssen. Mit dem verblüfften Gärtner hinter uns nahmen wir uns die nächsten Etagen des Hauses vor. Zwar machten nicht immer alle Menschen auf, doch die, die uns öffneten gaben uns zumeist auch etwas. Wie schon zuvor, glaubten auch die anderen Menschen, die rote Gestalt des Teufelchens sei ein Kostüm und gaben ihm folglich auch etwas von dem zuckersüßen Schatz ab. Zuerst empfing der Gärtner die süßen Gaben stillschweigend, doch nach dem achten Haus, wovon eines ein Hochhaus gewesen war, stahl sich nach jeder Süßigkeit, die er erhielt, ein zufriedenes Lächeln auf sein Gesicht.
Dass wir unsere Tour beenden mussten, lag nicht etwa daran, dass Tanja, unserem dichtenden Eichhörnchen die Sprüche ausgegangen waren, nein. Wir konnten einfach nicht mehr tragen! Alle Kürbiskörbe waren randvoll gefüllt und drohten bei noch mehr Last zu bersten. „Na, es wird auch so langsam Zeit“, meinte Wurmi, der am nächsten Tag wieder zur Arbeit müsste. Da ich auch etwas müde geworden war, stimmte ich, ebenso wie die Tasche und Tanja, dem gelehrten Bücherwurm zu. Lediglich das Teufelchen wollte sich einfach nicht damit abfinden, dass wir schon zurück zur Schule gehen wollten. Nach einer heftigen Diskussion folgte es uns murrend zurück zum blauen Tor, wo wir uns alle trennten. Der Wurm verschwand nach einem Abschiedsgruß im Haus zwei, dicht gefolgt von der RedetOhnePunktundKomma-Tasche. Tanja winkte uns allen noch einmal, ehe sie sich zu ihrem Versteck auf dem Schulhof aufmachte. Das Teufelchen und ich gingen ins Haus eins und trennten uns dort recht schnell wieder. Während der Gärtner unsere Ankunft der Schulleitung melden würde, machte ich mich auf den Weg in den Raum 1015, welcher für die Zeit auf der Erde mein Zimmer sein würde. Dort entleerte ich den Inhalt des Kürbiskorbes auf mein Bett und bestaunte all die Süßigkeiten. Ach! War das ein herrlicher Abend gewesen!

~~~
Beschwingten Schrittes ging ich zurückzu meiner kleinen Wohnung. Ich hatte ein kleines, süßes Bonbon im Mund und lutschte darauf herum.
Ich war nach diesem Beutezug so euphorisiert, dass ich glatt vergaß meine mürrische Miene aufzusetzen und rannte lächelnd durch das dunkle Schulhaus.
Im Nachhinein ist das mir jetzt wirklich peinlich. Ich hoffe mich hat niemand gesehen.
Trotzdem werde ich nächstes Jahr wieder um die Häuser ziehen.

 

CUC & Yukima


Halloween

31. Oktober 2012 von gesine

 

Unsere Gefährten auf Süßigkeitensuche…

 

 


Heute,
an diesem Spätsommertag
ging ich mit einer Gießkanne,
über den Schulhof.

Der Hausmeister und seine Helfer kümmern sich nicht!
Nur ich
Erfülle diese schöne Gärtnerpflicht.

Nach Indien fahr ich vielleicht mal,
denn Indien ist das Urlaubsland meiner Wahl,
doch hier, ist es für unsere Palme nicht eine Qual?

Ach egal
Wir mögen sie.
Plötzlich hörte ich ein Piepsen, so laut wie noch nie.

Nach Sekunden, blinkte es auch nicht mehr.
Ich grub es aus
Und hatte in der Hand, einen ovalen Gegenstand.

Es hatte einen schwarzen Display,
über drei Tasten
und oben ragten zwei große Antennen gegen den Himmel.

Ich steckte es in meine Hosentasche,
da kam mir in den Sinn
eine Sache.

Das war eindeutig der Inhalt einer Handytasche!
Interessante Sache!

Von: Tanja Schaaf Kl. 7/1


Wie jeden Tag um diese Zeit trat ich raus in die sanfte Mittagssonne und blinzelte leicht wegen des Lichtunterschiedes zwischen dem Schulhaus und dem Pausenhof. Ein leises Plätschern drang an mein Ohr und mit einigem Vergnügen wand ich mich den Wasserkugeln zu, die in dieser Spätsommerzeit fast jeden Tag eingeschaltet waren. Trotzdem sie das trockene, künstlich angelegte Flussbett zwischen den beiden Schulgebäuden nicht befeuchten konnten, hörte ich dem sanften Plätschern und Tröpfeln gerne zu, während ich mit meiner kleinen Gießkanne bewaffnet zwischen den Pflanzen des Hofes hin- und herschritt.

Ja, ihr habt richtig gehört: Nicht der Hausmeister und seine Helfer opfern sich für diese Pflanzen auf, nein, ich höchstpersönlich habe seit einigen Jahren das Gärtnern für mich entdeckt! Und entgegen dem gängigen Vorurteil, dass Teufel so etwas nicht können, bin ich sogar ziemlich gut darin. Ich darf mich vom Hausmeister nur nicht erwischen lassen, ansonsten könnte ich ziemliche Probleme bekommen. Ein kleiner Teufel an einer staatlichen Lehranstalt? Was wäre das für ein Skandal!

Als wenn die Rabauken noch ein schlechtes Vorbild wie mich bräuchten. Was diese Kinder heutzutage alles zustande bringen, ist unglaublich. Aber was geht es mich an, denke ich mir immer und sehe mit Grausen die Zukunft des Landes den Bach heruntergehen.

Hach! Verdammt! Ich hatte mir geschworen nicht politisch zu werden. Na ja, was soll’s. Was geschehen ist, ist geschehen. Obwohl ich es wirklich nicht tun wollte, denn bei diesem Thema bin ich sehr empfindlich.

Kehren wir also wieder zurück zu dem Mittag des letzten Donnerstags. Es war einer dieser Tage, wo man am liebsten in der Sonne lag und den Wolken zusah, wie sie ihren Weg über den Himmel fanden. Ich hatte aber Wichtigeres zu tun, als gedankenlos in die Luft zu starren. Meine Gießkanne in der einen Hand und einen kleinen Spaten in der anderen ,fing ich an meine Runde zu drehen.

Zuerst besuchte ich die Hagebuttensträucher neben dem Eingangstor und stattete nebenher auch dem Baum, der von einer indischen Delegation, mit der diese Schule eine Partnerschaft hatte, gepflanzt worden war, einen Besuch ab, um sicherzugehen, dass er weiterhin genauso wie diese Partnerschaft gedeihen würde. Ich habe oft daran gedacht, einmal mit nach Indien zu fahren um diese andere Schule zu besuchen und zu sehen, ob sie dort auch solche schöne Pflanzen haben wie wir hier, aber dann konnte ich mich nie dazu aufraffen. Insgeheim bin ich doch ein sehr sesshafter Teufel.

Ich hatte meine Runde fast beendet und hing schon anderen Gedanken nach, als ich sie entdeckte!! Doppelt so groß wie ich ragten ihre grünen Fächer gen Himmel, als würden sie wie anklagende Zeigefinger nach oben deuten. Ihren Stamm umgaben, wie feine Spinnweben, die Fasern ihres Holzes und im unteren Bereich waren ihre Fächer zerrupft und hatten ,im Gegensatz zum restlichen, strahlendem Wiesengrün, einen verwaschenen Graustich.

Ungläubig starrte ich die Pflanze an und rieb mir nochmals die Augen, ehe ich mit all meiner Verwunderung ausrief: „Was macht denn diese Palme hier?“

Langsam trat ich näher und regte mich schon innerlich darüber auf, dass man Palmen nicht einfach in einer gemäßigten Klimazone aussetzte, als ein lautes, aufdringliches Piepsen neben der Pflanze meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

Halb in der Erde vergraben, leuchtete ein seltsamer Gegenstand hektisch vor sich hin. Prüfend stupste ich das metallisch glänzende Ding mit meinem Spaten an und als keine Reaktion eintrat, klopfte ich forscher auf das Ding ein.

Wenige Sekunden später hörte es auf wie wild zu blinken und zu lärmen. Nun lag es ,immer noch mit Dreck beschmiert, neben der Palme und rührte sich nicht mehr.

Ich legte meinen Spaten aus der Hand und bückte mich danach. Als ich den gröbsten Dreck entfernt hatte, blitzte ein ovaler metallischer Gegenstand in der Sonne auf. Ein schwarzes Display befand sich über drei schwarzen Tasten und aus dem oberen Teil ragten zwei Antennen.

Aufseufzend steckte ich den Gegenstand in meine Hosentasche. War ja klar! Irgendein Schüler hatte sein Handy verloren und ausgerechnet ich musste mich nun um den Sondermüll kümmern. Grummelnd stampfte ich in Richtung Schulgebäude und würdigte selbst die Palme keines weiteren Blickes. Sollte sie selbst zusehen wie sie zurechtkam. Ich war wütend.

 

– Yukima –


Der Bücherwurm (Gedicht zu 2. Episode)

17. Oktober 2012 von Homepage AG

 


Jetzt wacht er auf

Und Luigi kommt zu ihm herauf.
Er sagt „Hey“,
komm doch zum Sportfest mit.
Wurmi sagt,
ich bin aber leider nicht fit.

 

Luigi geht jetzt allein zum Sportfest
Und freut sich auf jeden sportlichen Test.
Auf Tagoria gibt es nämlich keinen Sport,
davon ist er jetzt weit fort.
Mit dem Schneckenleib bereit für’s Fest
Freut er sich auf jeden Test.
 

Mit der Erwärmung er begann,
merkte er,
dass er ohne Füße gar nichts kann.
Plötzlich fühlte er sich
Wie ein kleines armes Lamm.
Er sah die vielen Läufer an
Und fragte sich
Ob er so etwas vielleicht auch kann.
 

Er ging dahin
Und fragte ein Kind
Wo er den Linienlauf beginnt.
Sie sprach geh nach hinten,
dann wirst du die Station finden-
er bedankt sich und geht.

Verfasser ist Tanja Schaaf (11 Jahre alt).


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